Koreanische und japanische Gelehrte kritisieren Japans Geschichtsverzerrung in Seminar

Koreanische und japanische Experten haben die japanische Regierung aufgefordert, ihr Versprechen gegenüber der internationalen Gesellschaft einzuhalten. Dies hing zusammen mit einer Kontroverse um das neu eröffnete Informationszentrum für industrielles Erbe in Tokio, das Japans Geschichte der Zwangsarbeit leugnet.

Hisamoto Kobayashi, Administrator des Netzwerks für Forschung zur Zwangsarbeitsmobilisierung, sagte am 19. Juni, dass die japanische Regierung ihr Versprechen gegenüber der Welt einhalten müsse und andere Länder Änderungen an der Ausstellung beantragen müssen.

Kobayashi sprach auf einem von der Northeast Asian History Foundation organisierten Seminar in Seoul über eine Ausstellung des Zentrums, in der Japans Rolle bei der Zwangsarbeit geleugnet wird. Das Informationszentrum spiele somit eine zentrale Rolle bei der Herstellung einer verzerrten Version der japanischen Geschichte.

Es sei peinlich, dass Japan versucht, den Fall abzuschließen, indem sie nur die Ansichten der japanischen Regierung präsentieren, ohne mit der Seite der Opfer zu sprechen, so Kobayashi.

An dem per Videokonferenz abgehaltenen Seminar nahmen Kobayashi, Mitsunobu Nakata, Leiter des Netzwerks für Forschung zur Zwangsarbeitsmobilisierung, Kim Min Chul, ein Forscher am Zentrum für historische Wahrheit und Gerechtigkeit, und Jeon Jinsung, Direktor des Büros für Wissenschaft und Kultur bei der Koreanischen Nationalen Kommission für die UNESCO, teil.

Kim Hyun Sook, Generaldirektorin der Geschichtsstiftung, sagte: “Japan hat versprochen anzuerkennen, dass es Zwangsarbeiter eingesetzt hat und nun Maßnahmen zu Ehren dieser Opfer ergreifen werde. Aber leider enthält die neu eröffnete Ausstellung keine Informationen über diese Tatsache.”

Die historische Wahrheit verschwinde nicht, nur weil man sie ignoriert, die Schuld werde nur auf zukünftige Generationen übertragen, so Kim.

Nakata äußerte, dass der Inhalt der Ausstellung Unsinn sei. Japan hatte sein Versprechen an die internationale Gemeinschaft völlig missachtet, und die japanischen Medien hatten über diese Missachtung nicht berichtet. Man werde daher versuchen, dieses Problem direkt an die japanische Regierung weiterzuleiten, um sie lösen zu können.

Während des Seminars sagte das Panel, dass das Problem angegangen werden sollte, indem die globale Beteiligung und Einigung gefördert werde, anstatt die Angelegenheit zu einer nationalistischen Agenda zu machen.

Die japanische Regierung eröffnete am 15. Juni im Zentrum eine Ausstellung mit Aussagen eines Bewohners der Insel Hashima, auch bekannt als Kriegsschiff-Insel, der behauptete, dort keine Diskriminierung von Koreanern erlebt zu haben.

Japan hatte am 5. Juli 2015 dem Welterbekomitee zugesagt, die Geschichte der Zwangsarbeit anzuerkennen und aufzuarbeiten, dass die Nation viele Menschen zur Arbeit gezwungen und ihre Menschenrechte verletzt hatte. Trotz dieser Zusage entschied sich die japanische Regierung, eine Ausstellung zu zeigen, die dieses Versprechen bricht und die historischen Fakten leugnet.

Internationale Medien berichten über Japans historische Verzerrung

Internationale Medien berichten über die Ausstellung des japanischen Informationszentrums für industrielles Erbe, die am 15. Juni eröffnete.

Medienvertreter aus Japan, China, Hongkong und Russland unterstützten die Kritik der koreanischen Regierung, dass Japan in der Ausstellung historische Fakten zu den Zwangsarbeitern der Kolonialzeit verschleierte.

2020년 6월 26일, 1176호 27면